Ein Beitrag von: Constanze Kratzsch
Bei einer Waldbegehung durch den Harzer Nationalpark kamen in mir Gedanken an den Fotografen Ansel Adams auf. Ich dachte an seine Aufnahmen der westamerikanischen unberührten und unerforschten Landschaft. Wie frei er sich mit diesem Anblick der Natur doch gefühlt haben muss. Dem Jetzt zugewandt sieht mein Auge einen kranken Wald, immer mehr Bäume dem Sterben nah. Durch einen kleinen Schädling, den Borkenkäfer, verursacht.
Es ist wie ein apokalyptisches Vorzeichen. Eine Botschaft aus dem Nirgendwo. Machtlos davor stehend, einer immer größer werdenden toten Landschaft entgegenzutreten, wo einst die grüne Vielfalt herrschte, wie auf vielen Gebieten dieser Erde. In diesem Moment bekam das Wort „Baum“ eine neue wichtigere Bedeutung für mich.
Es sind die Trockenheit und Hitze, die die Bäume in Niedersachsens Wäldern anfällig für den Befall durch Borkenkäfer gemacht haben. Die Käfer können bei unkontrollierter Ausbreitung Wälder großflächig zerstören.
Allein in diesem Jahr sind durch den massiven Borkenkäferbefall rund 600 bis 700 Hektar Fichten abgestorben – nur auf der Schierker Seite des Bergmassivs. Etwa ebenso viele kommen auf der Ilsenburger Seite hinzu. Das sind dann insgesamt rund 400.000 tote Käferbäume.